Hochtour im Mont Blanc Massiv
Meine diesjährige Hochtour fand in Frankreich im Mont Blanc Massiv statt. Geplant war – als Highlight der Tour – der Mont Blanc (4810m), den wir aber aufgrund der schlechten Schneebedingungen nicht besteigen konnten. Nichtsdestotrotz war es eine schöne und abwechslungsreiche Tour bei tollem Wetter und tollen Panoramen.
Ich war schon auf mehreren Hochtouren und habe einige alpine Erfahrungen sammeln können. Dennoch bin ich zu selten in den Bergen und alpin unterwegs um eine solche Tour, wie sie geplant war, auf eigene Faust und in Eigenverantwortung durchführen zu können. Da braucht es schon mehr als nur gute Kondition und Basiskentnisse. Daher hatten Stefan und ich Philipp vom Hindelanger Bergführerbüro als Bergführer an unserer Seite.
Akklimatisierung am Aiguille du Tour und Ponte Lachenal
Am Sonntag trafen wir uns Mittags in Le Tour, 12km westlich von Chamonix an einem Parkplatz und stiegen zum Refuge Albert 1 hinauf. Von dort ging es am nächsten Morgen gegen 5:30 Uhr hinauf auf den nördlichen Gipfel (3540m) des Aiguille du Tour. Der Aufstieg führte uns zunächst über den Glacier du Tour auf das Col du Tour, einen Sattel zwischen dem Glacier du Tour und dem Plateau du Trient. Die kurze Pause auf dem Sattel nutzte ich um einige Aufnahmen des Panoramas und Ausblicks der sich uns bot zu machen. Von da aus ging es entlang der Felsen zum Fuß des Gipfels, den wir kurz nach 10:00 Uhr nach ein wenig Klettrei erreichten.
An den folgenden Tagen akklimatisierten wir uns auf dem Col du Midi und machten dort u.a. die Gratüberschreitung am Ponte Lachenal (3613m), sowie den Grat am Refuge des Cosmiques, unserer Ausgangsshütte zum Gipfel des Mont Blanc.
Es wurde der Mont Blanc du Tacul
Am Donnerstag, unserem Gipfeltag, sind wir um 3:15 Uhr in der Früh losgelaufen, später als ursprünglich geplant. Vor uns sind bereits mehrere Seilschaften aufgebrochen, die wir dann aber an einer Steilstufe in der Flanke zum Kamm am Mont Blanc du Tacul zum Teil eingeholt haben. Um kurz nach 7:00 Uhr auf dem Kamm unterhalb des Mont du Tacul bot sich uns ein Blick auf die Nordflanke des Mont Maudit zum Sonnenaufgang. Obwohl das Wetter gut war an diesem Morgen, entscheiden wir uns nach einem kritische Blick gegen den Gipfelaufstieg. Der Neuschnee der in den letzten Tagen fiel war nicht verdichtet, sodass die Schneerutsch- und Lawinengefahr schwer einzuschätzen war. Wir konnte sehen, dass auch einige der vorangegangenen Seilschaften sich für eine Rückkehr in der Flanke entschieden haben, da sie bereits auf dem Rückweg waren. Richtige Entscheidung für alle, denn kurze Zeit später kam es zu einen Schneerutsch von einem der Seracs unterhalb des Mont Maudit.
Wir sind daher stattdessen auf den 4248m hohen Mont Blanc du Tacul aufgestiegen. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf den Mont Blanc, den wir bei einer frischen Brise mit Schneeverwehungen und -10°C beim einer Frühstückspause ausgiebig bestaunen konnten.
Danach machten wir uns auf den Rückweg zur Bahnstation am Aiguille du Midi und fuhren runter nach Chamoinx. Bei einem gümütlichen Abendessen war Stefan und mir dann aber klar: wir würden würden wiederkommen.